Das absolute High Light für mich waren aber ohne Frage, Traffic mit Steve Winwood und Jim Capaldi. Ob Dave Mason noch dabei war weiß ich nicht. Es muss wohl eines ihrer letzten Konzerte vor dem Revival gewesen sein. Traffic hatten mit Abstand den besten Sound, waren weder zu laut noch zu leise und disqualifizierten alles Vorherige. Damals gab es noch kein PA, sondern die Backline war so laut, dass sie den ganzen Saal beschallte. Für den Gesang verstärkte eine Gesangsanlage das Signal, mal mehr oder weniger erfolgreich. Traffic hatten hohe schmale Marshall Boxen, die ich vorher noch nie gesehen hatte und die einen, für damalige Verhältnisse, glasklaren Sound lieferten. Ihre Musik war einzigartig und so anders als alles was ich bisher gehört hatte. Sie hatte nichts mit Rhythm and Blues im weitesten Sinn zu tun und Steve’s hohe Falsettstimme durchdrang die wohlarrangierten Songs mühelos. Die Band war stolz, charismatisch und anders. Ich war total begeistert und wusste, dass ich das Glück hatte bei einer Sternstunde der Musikgeschichte dabei sein zu dürfen.
Dann kam Jimi Hendrix auf den alle ungeduldig gewartet hatten. Damals sehr beeindruckend mit seinen Marshall Amps hinter sich aufgetürmt wie eine riesige Schallwand. Sowas war für mich und alle anderen „normalen“ Musiker unerschwinglich und deshalb faszinierend. Er war offensichtlich voll mit irgendwelchen Substanzen und wirkte etwas abwesend. Auch nahm er es wahrscheinlich noch weniger genau mit den Arrangements als sonst, denn das Publikum wurden sauer und beschmiss ihn mit Bierdeckeln, was seiner Laune auch nicht gerade förderlich war. Ich fand seinen Auftritt ein Desaster und war etwas enttäuscht, aber noch dermaßen im Traffic Rausch, dass ich es gut verwinden konnte.
Kurt im Februar 2017
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