ich war am 31. mai 1968 mit meinem bruder hanspi und unserem drummer markus kohler am monsterkonzert in zürich. anfänglich waren ja auch noch cream angesagt, aber plötzlich hiess es sie kämen nicht. anyway wir 3 wussten, dass wir das sehen MÜSSEN.
ich war grad mal 15 1/2 jahre alt. selbstverständlich hätten mein bruder und ich niemals an so ein konzert gehen dürfen, sowieso nachdem bei den stones kurz vorher so ein radau war. also logen wir unseren eltern vor, dass wir unsere verwandten besuchen würden in effretikon. das machte das ganze dann ein bisschen legaler und wir kauften uns die bahntickets und fuhren nach zürich. ich muss wohl nicht erwähnen was das konzert und die präsenz von hendrix mit mir gemacht hatte. ich war einfach nur sprachlos und es war als hätte eine atombombe eingeschlagen. niemand hatte je so performt und vorallem gitarre gespielt wie er. erleuchtung pur. seine begleitung kombiniert mit licks etc. war gamechanger. ich fand natürlich alles geil, speziell auch die show von eric burdon mit den animals. das war schon sehr beeindruckend.
nach dem konzert wanderten wir zum hb und hatten selbstverständlich keine verbindung mehr nach basel. also setzen wir uns beim hb mit einigen typen um ein feuer das da brannte, war es doch ende mai nachts noch relativ kühl. morgens nahmen wir dann den ersten zug nach hause, wo es natürlich grimmige gesichter gab, aber ich weiss nichts mehr von strafe oder so weil die einzigen eindrücke die geblieben sind, sind diejenigen vom konzert. ich finde es heute noch gigantisch, dass ich das gesehen habe und während meiner 47 jährigen unterrichtstätigkeit hab ich die geschichte oft meinen studis erzählt und erntete immer ein „was du hast jimi hendrix live gesehen? neid“.
herzliche grüsse von einem ewigen hendrix – fan.
ueli im september 2020 / www.ueligasser.com
foto: ueli ca. 1968