Gross
waren sie angekündigt unsere Lieblinge... ihre Namen in „Hippie Schrift“ gross
im pop. Also nix wie los... doch so einfach wie heute war das nicht, ein
Konzert besuchen. Tickets per Internet bestellen? Gab es nicht. Vorbestellung,
Sitzplatzreservation? Nicht möglich. Abendkasse, das hiess hoffen und Schlange
stehen. Schon die Reise Glarus-Zürich war ein Abenteuer! Per Autostopp von
Schwanden nach Ziegelbrücke. Dann mit dem Zug nach Oerlikon ins Hallenstadion.
Wir kannten das heilige Gebäude schon vom Stones Konzert her und freuten uns
wie kleine Kinder endlich in den Holzklappstühlen zu sitzen. Vorne links
ziemlich schräg hoch oben, mit Blick (seitwärts) zur Bühne.
Endlich
gings los... Vorprogramm, „Schweizergemüse“(obwohl Super Musiker... Anselmo,
Koobas) hatten sie einen schweren Stand gegen die „Monster Stars“... endlich
John Mayall... leider ohne Clapton... war schon bei den Cream... kam relativ
gut an, doch dann Konzertabbruch. John ging von der Bühne. Der Speaker erzählte
uns, jemand habe sein goldenes Feuerzeug ab der Bühne gestohlen, unglaublich,
sich das heute vorzustellen. Doch war es tatsächlich so, denn die Bühne war
leicht zu „erklimmen“... Animals waren geil. Dann kam der kürzeste Act: Move.
Sänger kommt rein fummelt seine Axt Show ab... und dann ward es dunkel und kein
Sound mehr. Hatte irgendwie ein Stromkabel durchgehackt... wir hörten nur noch
den Schlagzeuger rumpeln, doch der spielte auch nicht lange... und weg waren
„The Move“. Dann kam er „unser Idol“...“ Jimi, Hey Joe, Foxy Lady, Purple
Haze... wir flippten vor Freude, versuchten auf Distanz seine Fingergriffe zu
erahnen.... spielte er nun wirklich mit den Zähnen? Auch wenn Jimi der lauteste
war, sackte der Sound im Hallenstadion ab...Dann die Schande des Schweizer
„Bauern Publikum“ (ich war so wütend auf die Zuschauer, die helle Freude daran
fanden, Jimi mit Bierdeckeln während des singens zu bewerfen. „Stop shooting
this fuckin‘ things around...“ schrie er. Dann verliessen unsere 3 Heroes die
Bühne.
Ca
23:00h Ende, alles vorbei... doch der erste Zug nach Glarus fuhr erst um
05:30h. Also ging es nun ab sofort darum, sich die Nacht um die Ohren zu
schlagen und der aufgestauten Energie vom Konzerterlebnis freien Lauf/Luft zu
lassen. In dieser Nacht, erfuhr ich zum ersten Mal, dass ein Schlag mit einem Gummiknüppel
von einem Polizisten auf den Kopf erhalten... ziemlich heftig schmerzt... wenn
wir beim Stühle zusammenschlagen erwischt wurden.
Auch
wenn es 50 Jahre her ist... beim Schreiben tauchten alle Bilder aus meinem
Herzen auf. Darum: „Ich war dabei... an meinem Lebensereignis-Monsterkonzert
68“
Danke,
Marcel, dass du mich animiert hast, dies wieder in mir aufleben zu lassen.
Salvo im Mai 2018
Foto: Salvo 1968
Salvo im Mai 2018
Foto: Salvo 1968
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