Ringo an der Autogrammstunde von Eric Burdon am Stauffacherquai 12 in Zürich am 30. Mai 1968
So musste ich nur ein einziges Ticket kaufen um an beiden Abenden dabei zu sein. Ehrlich gesagt verstand ich bei Eric Burdon nicht gerade viel, da damals mein Englisch mehr als mangelhaft war. Einen der Künstler lernte ich später ganz gut kennen. Es ist Walt Anselmo. Oft sassen wir in derselben Bar im Oberdorf und quatschten über Musik. Einen Abend, respektive die Nacht vergesse ich nicht mehr. Wollte mir doch Walti so gegen 02.00 Uhr erklären wie man eine Sitar stimmt. Ein absolut sinnloses Unterfangen. Ein Schlagzeuger wie ich es war kann ja nicht einmal eine Gitarre stimmen.
Wenn ich mich recht erinnere spielten die Bands,
heute müsste man wohl Acts schreiben, an den beiden Abenden nicht in derselben
Reihenfolge. Am ersten Abend spielte Eric Burdon als drittletzte Gruppe. Da sie
aber so viel besser waren, traten sie am zweiten Abend als zweitletzte vor Jimi
Hendrix auf.
Nun zu den einzelnen Bands, so wie ich sie erlebt
und in Erinnerung habe. Wie schon gesagt mit den Koobas und auch den Move
konnte ich nicht viel anfangen. Bei John Mayall erinnere ich mich noch daran,
dass sie ziemlich leise spielten und er das Publikum immer wieder zu mehr Ruhe
mahnte. Was natürlich nicht wirklich gelang. Dann war da natürlich noch die
Episode mit dem geklauten Feuerzeug. Mayall weigerte sich weiter zu spielen bis
er sein Feuerzeug wieder habe. Ich sehe heute noch die Jagd auf den fliehenden
Dieb auf der Rennbahn vor mir. Damals konnte ich mit Blues noch nicht viel
anfangen und fand das Ganze solala.
Gespannt war ich auf die Traffic. Steve Winwood war
mir ja von der Spencer Davis Group (Keep on Running, Somebody help me) her
schon bekannt. Er galt in Popkreisen mir seinen damals 20 Jahren als das
Riesentalent. Der Auftritt gefiel mir ganz gut.
Eric Burdon war mir natürlich mit seinen „alten“
Animals schon lange ein Begriff. Der Auftritt im Hallenstadion war wohl für die
meisten Besucher die grösste Überraschung. Mit seiner Visualisierung, was man
damals bei uns noch nicht kannte, verblüffte er total. Ich sehe noch das Kreuz
mit den Einschusslöchern vor mir.
Dann natürlich Jimi Hendrix! Ich hatte damals schon
alle LP‘s die er mit den Experience herausgegeben hatte. Mir gefällt Hendrix
bis heute mit den Experience am besten. Mitch Mitchell, als musikalischer
Drummer passte damals genau zur Musik von Jimi. Auch Noel Redding passte
hervorragend dazu. Dass er nicht „nur“ Bass spielen konnte bewies er auch
später mit den Fat Matress wo er wieder als Gitarrist tätig war.
Mein heutiges Fazit. Super dass ich dabei war!
Ringo
im Mai 2018
Foto: Ringo ca. 1974
Foto: Ringo ca. 1974
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